Wintermärchen
- Alena Köhler
- 2. Dez. 2021
- 2 Min. Lesezeit
ENDLICH ist mein liebster Monat gekommen. Und auch, wenn es sich danach anfühlt, als würde genau das zu jedem einzelnen Monat schreiben, so hat der Dezember eben doch diese ganz besondere Magie. Die des Ankommens. Advent.

Ich möchte in diesem Monat baden! Ich möchte mich in Norwegerstrick, Samt oder rote Wolle hüllen, mich glänzend und geborgen fühlen. Atmen, frei.
Pünktlich zum 1.Advent fiel der Schnee und in den Höhen blieb sogar einige Tage eine Masse davon liegen. Winterwunderland. Puderzuckerwelt. Magische Lande.

Wenn Nebel auf Schnee trifft, dann verzaubert sich der Wald. Er wandelt sich in ein Land voller Feen und Elfen. Die hinter den Bäumen sitzen. Es raschelt und knackt. Und die Flocken wirblen zart um die Nase. Es ist so kalt. Und so warm. Im Herzen!

Ich möchte eintauchen in diese Welt und sie nicht mehr verlassen. Winterschlaf, nur mit offenen, weit offenen Augen und Armen. Öffnen für diese Stille. Die magischen Dinge und Wesen hinter der Fassade. Das innere Kind.

Und wenn die Flocken fallen, der Wind weht, deine Fußspuren im Schnee sichtbar sind, dann atmest du endlich tief. Die Kälte strömt in die Lungen, füllt sie mit tiefer Zufriedenheit. Und alles Negative wird hinausgeatmet. Verschwindet in der Winternacht.

Die leisen Spuren der Waldbewohner zeichnen den Weg. Und du folgst ihrem Ruf, weil du ihn so lange nicht gehört hast...

Tipp, tapp, den Geistern hinterher. In den Nebel, ohne Angst, denn das Weiß der Landschaft wirkt so weich. Schatten sind nicht sichtbar. Und doch siehst du! So viel. Und das hat es lange nicht gegeben...

Du nimmst all deine Angst und vergräbst sie. Mitten im Winterwald, unter Schneebergen. Du hängst sie an verschneite Äste, wie Kugeln am Weihnachtsbaum. Der Wind trägt sie fort. Mit den Schneeflocken wirbeln deine Sorgen fort.

Winterwald. Frei darfst du sein!
xx Alena
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